Siesta schützt vor dem Herzinfarkt
[Berlin – 30. Juli 2007] Griechische Wissenschaftler fanden heraus, dass ein regelmäßiges Mittagsschläfchen mit einer deutlich geringeren Herzinfarkt-Todesrate verbunden ist, teilt heute das Zentrum für Ernährungskommunikation und Gesundheitspublizistik (ZEK) in Berlin mit. Allerdings war der Zusammenhang nur bei Männern – und hier nur bei denen, die arbeiteten – statistisch signifikant. Insgesamt hatten diejenigen, die gelegentlich Mittagsschlaf hielten, ein um 12 Prozent geringeres Risiko für einen Infarkt, während das Risiko bei regelmäßigem Mittagsschlaf sogar um 37 Prozent reduziert wurde.
Die Feststellung, dass Länder, in denen man Siesta hält, eine niedrigere Herzinfarkt-Sterblichkeit aufweisen, veranlasste die Wissenschaftler, fünf Jahre lang über 25.000 freiwillige Erwachsene zu ihren Lebens- und Verzehrsgewohnheiten sowie ihrer Krankheitsgeschichte zu befragen, erläutert Sven-David Müller-Nothmann vom ZEK.
Im Gegensatz zu bisherigen Studien, die keine eindeutigen Ergebnisse lieferten, flossen in diesem Fall andere Einflussfaktoren auf die Sterblichkeit in die statistische Analyse ein. Trotzdem weisen die Wissenschaftler darauf hin, dass auch dieses Ergebnis keine endgültigen Schlussfolgerungen zulasse, da andererseits Blutdruck und Herzfrequenz und bestimmte Blutparameter in Folge des Mittagsschlafs zumindest kurzfristig erhöht sind, was das Auftreten eines Infarkts begünstigen könnte. Auf der anderen Seite hat die deutliche stressmindernde Wirkung des Mittagsschlafes kurz- und langfristig einen positiven Effekt auf das Herzinfarkt-Risiko, was in der Summe überwiegen könnte. Die Ergebnisse der aktuellen Studie legen nahe, dass dieses in vielen – insbesondere mediterranen – Ländern praktizierte Ritual vor Herzinfarkt schützen kann. Weitere Informationen über eine gesunde Ernährungsweise und diätetische Therapie unter http://www.nutrimedic.de
Quelle: Androniki Naska, Siesta in Healthy Adults and Coronary Mortality in the General Population. In: Arch Intern Med, Vol 167, February 12, 2007