Krebsgefahr im Sommer: Grillen
[Köln – 10. Mai 2010] Jetzt ist wieder Grillsaison und viele Menschen machen sich nicht klar, dass Grillen eine echte Gesundheitsgefahr darstellt, betont heute der Vorsitzende des Deutschen Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Diätetik (DKGD) Sven-David Müller. Fleisch und Wurst vom Holzkohlegrill ist in mehrfacher Hinsicht gesundheitsschädlich: krebserregendes Acrylamid sowie viel Fett und Cholesterin machen es zu einem dicken Gesundheitsrisiko, warnt daher Sven-David Müller. Nur wer richtig grillt, kann den Körper vor Gefahren bewahren. Leider schmecken insbesondere Lebensmittel gut, bei denen sich auf dem Grill krebserregende Substanzen gebildet haben. Gerade der klassische Grillgeschmack zeigt an, dass eine Krebsgefahr besteht, macht Müller deutlich.
Die knackige braune Bratwurst vom Grill schmeckt, ist aber krebserregend
Spätestens mit den ersten wärmenden Sonnenstrahlen hat die diesjährige Grillsaison begonnen. Schon bald sitzen wieder in jedem Park und in jedem Kleingarten Grillfreunde beisammen und schlagen sich an gemütlichen Abenden die Bäuche mit Steaks, Bratwürsten und Bier voll. Doch der Verzehr von Gegrilltem ist alles andere als ungefährlich. Schon das Einatmen des vom Grill aufsteigenden Rauchs ist krebserregend und sogar gefährlicher als Zigarettenrauch. Für die Bräunung der Steaks und Bratwürste auf dem Grill ist eine durch die Hitze hervorgerufene chemische Reaktion von Aminosäuren und bestimmten Kohlenhydraten verantwortlich. Diese sogenannte Maillard-Reaktion sorgt für den typischen Grillgeschmack. Die knackige braune Oberfläche kann allerdings das krebserregende Acrylamid enthalten, das schon im Zusammenhang mit Kartoffelchips und Pommes für Aufsehen sorgte.
Gepökeltes Fleisch gehört nicht auf den Grill
Oft sind gerade Lebensmittel, die auf den Grill kommen, besonders fett-, cholesterin- und kalorienreich. Zwar fließt durch die Hitze ein Teil des Fettes aus der Wurst und dem Fleisch, aber dieses Fett geht eine bedrohliche Verbindung ein: Denn wenn Fett, Wasser oder Bier auf die Glut tropfen, bilden sich polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). Diese PAKs steigern das Krebsrisiko. Auf gepökeltes Fleisch wie Wiener Würstchen oder Kasseler Braten sollten Grillfreunde ganz verzichten. Aus dem im Pökelsalz enthaltenen Nitrit und dem im Fleisch enthaltenen Eiweiß entstehen durch die große Hitze Nitrosamine, die ebenfalls das Krebsrisiko erhöhen.
Krebsgefahr vermeiden
Mit einigen Maßnahmen lässt sich das Gesundheitsrisiko beim Grillen deutlich reduzieren: Weitaus geringer als beim Holzkohlegrill beispielsweise ist das Krebsrisiko bei Gas- oder Elektrogrills. Wer dennoch nicht auf die mit Kohle befeuerte Variante verzichten will, sollte in jedem Fall Alufolie beziehungsweise eine Aluschale auf den Rost legen oder die Steaks und Würste in Alufolie einwickeln. Noch besser ist es, das Grillgut seitlich neben der Glut zu positionieren statt direkt darüber. So kann kein Fett in die Glut tropfen und die gefährlichen PAKs können nicht entstehen. Fischfilets, Gemüse und Obst auf dem Grill kann zu mehr Abwechslung und zu kalorienarmer Ernährung beitragen. Mit frischen Kräutern wie Thymian, Rosmarin, Salbei oder Oregano verfeinerte Grillzutaten schmecken nicht nur aromatischer, sondern die Kräuter binden auch die gesundheitsschädlichen Kohlenwasserstoffe, sodass der Körper sie gar nicht erst aufnimmt, sondern ausscheidet, erläutert Müller abschließend. Das Deutsche Kompetenzzentrum Gesundheitsförderung und Diätetik hat sich der ganzheitlichen Gesundheitsaufklärung verschrieben und setzt sich für ganzheitlich orientierte Präventionsarbeit ein.
Weitere Informationen zum DKGD: www.dkgd.de
Informationen über eine gesunde Ernährungsweise von Sven-David Müller unter www.svendavidmueller.de
Abdruck honorarfrei, Belegexemplar erbeten.
Lektorat: Mareike Carlitscheck
Redaktion: Marcel Kresin und Sven-David Müller (Medizinjournalist)